(21.02.2024) Beratung, Pflege, Betreuung – und das rund um die Uhr: Die St. Augustinus Gruppe plant den Start der Spezialisierten Ambulanten Palliativ Versorgung (SAPV) für den Rhein-Kreis Neuss zur Jahresmitte 2024. Ein multiprofessionelles Team von Spezialisten soll die umfassende Versorgung von Menschen mit lebensbegrenzenden Erkrankungen und besonders aufwändigem palliativmedizinischen Versorgungsbedarf rund um die Uhr sicherstellen.
„Zahlreiche Anfragen von Betroffenen und ihren Angehörigen machen deutlich, dass der Bedarf für eine SAPV zweifellos vorhanden ist. Und er wird angesichts der demographischen Entwicklung weiter steigen“, erklärt Dr. Franz-Josef Esser, der den Aufbau der SAPV von ärztlicher Seite leitet. Bisher gibt es im Rhein-Kreis Neuss – mit Ausnahme von Dormagen – noch keine flächendeckende SAPV-Struktur. Diese Lücke kann jetzt bald geschlossen werden.
Was das genau bedeutet: Die SAPV wird zusätzlich zur hausärztlichen Versorgung und zur häuslichen Krankenpflege tätig. Sie ergänzt und stärkt die bereits bestehenden palliativmedizinischen Angebote und wird mit allen regionalen Akteuren in enger Kooperation zusammenarbeiten. Dazu gehören unter anderem das Ambulante Palliativmedizinische Netzwerk ‚Wir in Neuss‘, die niedergelassenen Haus- und Fachärzte, die Krankenhäuser, die Pflegedienste, die ambulanten Hospizdienste, die stationären Hospize, die Seelsorgenden und psychosozialen Dienste, Apotheken und Sanitätshäuser.
Mit einer Rufbereitschaft von Fachpflegekräften mit Zusatzbezeichnung ‚Palliative Care‘ und Fachärzten mit Zusatzbezeichnung Palliativmedizin für die Menschen, die eine besonders aufwändige Versorgung benötigen, kann die Situation von Menschen am Lebensende nachhaltig verbessert werden. Das multiprofessionelle Team befindet sich zurzeit im Aufbau, Fachpflegekräfte sind eingeladen, sich zu bewerben. „Der häufige Wunsch, das Lebensende in vertrauter häuslicher Umgebung zu verbringen, kann dadurch für deutlich mehr Menschen erfüllt werden. Und die Zahl der Menschen, die auf Wartelisten auf einen Hospizplatz warten, kann reduziert werden, wenn denn mehr Betroffene in häuslicher, familiärer Umgebung versorgt werden können“, so Dr. Esser.
Für die St. Augustinus Gruppe hat die Versorgung von Patienten am Lebensende einen besonderen Stellenwert. Geschäftsführer Andreas Degelmann betont, dass dies sowohl für die Versorgung von schwerstkranken Menschen in Krankenhäusern, in den Einrichtungen der Seniorenhilfe und der Behindertenhilfe als auch für Menschen in ihrer häuslichen Umgebung gleichermaßen gilt. „Mit der Gründung einer SAPV kann die St. Augustinus Gruppe ihrem Auftrag und Anspruch ‚Wir lassen Sterbende nicht allein‘ noch besser nachkommen“.